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Gertrud von Hohenberg

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Königin Anna von Habsburg

Codex Manesse – Graf Albert II. von Hohenberg
Codex Manesse – Graf Albert II. von Hohenberg
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Es war der Beginn einer sieben Jahrhunderte währenden Herrschaft der Habsburger, in dessen Reich zeitweise nie die Sonne unterging.

Wer war diese Frau, die auch als Stammmutter von Maria Theresia gilt?
Es waren zum größten Teil Männer, die die Geschichte der Habsburger Dynastie dominierten. Doch ohne Gertrud von Hohenberg wäre die Macht der Königsfamilie undenkbar. Es begann 1253/54, als sie ihren Nachbarn, Rudolf von Habsburg, heiratete. Dieser konnte weder lesen, noch schreiben, er interessierte sich nur fürs Reiten und nahm an Turnieren teil.

In seiner Abwesenheit avancierte Gertrud von Hohenberg zu einer geschickten Managerin: Sie beaufsichtigte seine Güter, kontrollierte die Bauern, schlichtete Streitigkeiten in der Familie und zog im Hintergrund mit Geschick und Fleiß die Fäden.

Codex Manesse – Graf Albert II. von Hohenberg
Codex Manesse – Graf Albert II. von Hohenberg
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Geschickte Monarchin

Grabplatte der Gertrud (Anna) von Hohenberg im Basler Münster
Grabplatte der Gertrud (Anna) von Hohenberg im Basler Münster
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1273 bekam Rudolf als erster Spross des Hauses Habsburg die Krone des römisch-deutschen Reichs – und Gertrud nannte sich fortan Anna von Habsburg. Sie wusste genau, wie sie Einfluss und Macht ausweiten und festigen konnte, indem sie für zahlreiche Nachkommen sorgte. Sie gebar elf Kinder, davon erreichten neun das Erwachsenenalter. Es war der Beginn der Herrschaft der Habsburger, die durch Heiratspolitik, Erbverträge und Verhandlungstalent sieben Jahrhunderte lang über ein Imperium herrschten, dass sich von Europa bis über den Atlantik erstreckte.

Zeit ihres Lebens war Gertrud von Hohenberg eine angesehene Königin. Sie starb mit fast 50 Jahren in Wien. Ihr Wunsch war es, in Basel begraben zu werden. Selbst ihren Tod hat sie geschickt für die Belange der Monarchie genutzt – denn es wird vermutet, dass sie dadurch Basel für ihren Ehemann gewinnen und dem Reich zusprechen wollte.

Bild oben: Anker Uhr in Wien
Grabplatte der Gertrud (Anna) von Hohenberg im Basler Münster
Grabplatte der Gertrud (Anna) von Hohenberg im Basler Münster
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Sophie Scholl

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Hinrichtung durch das Beil, so lautete das Urteil am
22. Februar 1943. Sophie Scholl schwieg, sie hatte sich mit dem Schicksal abgefunden. Sie ging ohne mit der Wimper zu zucken. So habe er nie einen sterben sehen, sagte der Scharfrichter zum Schluss.

Für Sophie Scholl war es eine „Sache der Moral und der Politik, des Denkens und Handelns“. Von einer Sympathisantin des NS-Regimes zu einer kompromisslosen Widerstandskämpferin. Wer war Sophia Magdalena Scholl wirklich?
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Sie sang und tanzte für ihr Leben gern, sie las viel und liebte die Natur. Sie führte ein normales Dasein. Dann kamen die Nazis – und Sophies Welt kam ins Wanken. Sie trat der NS-Jugendorganisation bei, unterhielt eine Beziehung zu einem Berufssoldaten und unterstützte zu Beginn das Regime. Doch Zweifel kamen auf.

Als ihr Vater wegen regimekritischer Äußerungen verhaftet wurde und ihr Freund an der Ostfront vom Elend und Verbrechen berichtete, wächst ihre Wut. Der Kampf um die Freiheit bestimmt fortan ihr Leben – und ihren Tod.

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„Halt! Sie sind verhaftet!“, schrie der Hausmeister der Münchener Universität. Es war gegen 11:15 Uhr – an einem kalten Februartag. Die Geschwister Hans und Sophie Scholl hatten bereits 1700 Flugblätter verteilt, als Sophie einen Stapel – ob absichtlich oder versehentlich – von der Empore stieß. Wie Friedenstauben flatterten die Blätter hinab auf den Lichthof der Universität. Genau das war ihr Verhängnis.

Vier Tage später, am 22. Februar, wurden drei Mitglieder der „Weißen Rose“ zum Tode verurteilt. Sophie Scholl ging als Erste – tapfer, entschlossen, aufrecht.
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Sophie Scholl ist und bleibt eine Vorkämpferin gegen das Nazi-Regime, gegen die Gräueltaten, Massenmorde und Verbrechen, die in den Jahren von 1933 bis 1945 begangen wurden. Ihr Mut und Entschlossenheit, ihre Furchtlosigkeit und ihr starker Wille prägten sie bis zum Tode.

Diese Eigenschaften entwickelte sie bereits im frühen Alter: Sie wuchs in einem Elternhaus auf, in dem ihr christliche und auch liberale Werte vermittelt wurden.

Wir besuchen das ehemalige Wohnhaus der Familie Scholl in der Olgastraße in Ulm.
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Iris Mann

Iris Mann, Kulturbürgermeisterin von Ulm, spricht über Sophie Scholl

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Kulturbürgermeisterin in Ulm


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Iris Mann, Kulturbürgermeisterin von Ulm, spricht über Europa

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Kultur entlang der Donau – die Städte Ulm und Neu-Ulm engagieren sich seit vielen Jahren mit dem Internationalen Donaufest für Europa? Warum ist dies so wichtig?

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Luise Händlmaier

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Sie war eine tatkräftige Frau, eine, die sich vor Arbeit nicht scheute und die einen Plan hatte – die Metzgerei ihrer Schwiegereltern und die Senf-Produktion weiterzuführen. 1949 übernahm ihr Mann Joseph Händlmaier, die Geschäfte in zweiter Generation. Nur sechs Jahre später verstarb er.

Luise war auf sich alleingestellt. Ihre Entschlossenheit und Tüchtigkeit machten sie zu einer der erfolgreichsten Unternehmerfrauen in Bayern.
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Öffentliche Gebäude, bürgerliche Wohnbauten, Handwerkerhäuser – die Altstadt von Regensburg ist die einzige vollständig erhaltene mittelalterliche Großstadt. Hier in der Gesandtenstraße begann im Jahr 1910 die erfolgreiche Geschichte der Familie Händlmaier. Zunächst wurde das eigene Metzgerei eröffnet.

Doch die Inhaberin Johanna Händlmaier wollte den Gästen etwas ganz besonderes zu den hausgemachten Würstchen bieten: So wurde 1914 der „süße Hausmachersenf“ erfunden und damit der Grundstein der Firma gelegt.

Was folgt ist eine geschmackvolle Geschichte.
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Auch wenn einige Händlmaier-Fans der Meinung sind, der Senf sei eine bayerische Erfindung, so haben Forscher doch herausgefunden, dass schon vor 3000 Jahren in China der Senf als Gewürz benutzt wurde. Im 4. Jahrhundert v. Chr. kam er nach Europa und wurde von den Römern vergöttert. Papst Johannes XXII. ernannte seinen Neffen gar zum „Grand moutardier du pape“ – zum „Großen päpstlichen Senfbewahrer“.

Schon die alten Griechen wussten, wie gesund die kleinen Körner sind, die den Speichelfluss anregen und zu einer guten Verdauung führen.
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Regina Hellwig-Schmid

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Regina Hellwig Schmid spricht über Artists in Residence in Regensburg

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Katharina Kepler

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Sie war es, die ihm die Welt der Wissenschaft, das Interesse an Zahlen und an Naturereignissen in die Wiege gelegt hat. Sie war es, die ihm die Stärke und Freude, die aus Forschung entstehen kann, gezeigt hat.

Katharina Kepler: die Mutter des berühmten Physikers, Astronomen und Mathematikers Johannes Kepler.
Mehr noch – Katharina Kepler war auch eine Hexe.

Oder doch nicht?
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Katharina Kepler wird Mitte des 16. Jahrhunderts geboren.
Es ist eine turbulente Zeit: Glaubenskriege, Pest-Epidemie, Missernten.

Es ist aber auch die Zeit, in der neue Erkenntnisse über die Welt gewonnen werden. Das Rationale beginnt sich durchzusetzen, Krankheiten werden nicht als Fluch gesehen, man beginnt nach Ursachen zu forschen.

Doch der Widerstand eines Großteils der Bevölkerung gegen das Neue und Unbekannte ist groß.
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Katharina Kepler wird als eigensinniger Mensch bezeichnet, als jemand, der nicht leicht zu durchschauen ist. Mehr noch: Sie wird der Hexerei bezichtigt. Angeblich soll sie ihrer Nachbarin einen Zaubertrank verabreicht haben.

Hexerei wurde damals wie ein Delikt behandelt. Artikel 109 der „Constitutio Criminalis Carolina“ legt fest, „schadenstiftende Zauberei mit dem Feuertod zu bestrafen“. Das erwartet nun auch die Mutter des Wissenschaftlers Kepler.

In der Vergangenheit vergessen, wird Katharina Kepler in der Gegenwart neu entdeckt und als eine Frau gefeiert, die ihrer Zeit voraus war, wie hier in einer Aufführung im Stadttheater in Pforzheim.



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Katharinas Sohn Johannes lebte zu dieser Zeit bereits als anerkannter Astronom in Linz und holte seine Mutter zu sich.

Sie wollte jedoch nach Württemberg zurück. Als ihr der Prozess gemacht wurde, kehrte er ebenso heim und bereitete die Verteidigungsschrift seiner Mutter vor.

Katharina verbringt 14 Monate in Haft. Diese Zeit setzt ihr gesundheitlich stark zu, doch sie beharrt auf ihre Unschuld – auch wenn ihr die Folterinstrumente als Drohung gezeigt werden. Am Ende wird sie dann freigesprochen, auch dank des Einsatzes ihres Sohnes.

Sechs Monate später stirbt die damals 76-jährige Katharina.
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Anna Maria Brandstätter

Anna Maria Brandstätter spricht über ihre Kunst

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Anna Maria Brandstätter: „Kunst soll sich in Politik einmischen.“

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Hedy Lamarr

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„Jedes Mädchen kann glamourös aussehen,
dazu muss es nur stillstehen und dumm gucken.“

Hedy Lamarr wusste, wovon sie spricht. Als erfolgreiche Schauspielerin hat die gebürtige Österreicherin in vielen Rollen die hübsche, unwiderstehliche Frau gespielt.

Doch sie wollte mehr als nur reizend aussehen.
Sie wollte etwas hinterlassen und sie tat es – als Wissenschaftlerin und Erfinderin.
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Hedy Lamarr kommt am 9. November 1914 als Tochter eines jüdischen Bankdirektors und einer Konzertpianistin in Wien zur Welt. Hedwig Eva Maria Kiesler, wie ihr bürgerlicher Name lautet, besucht eine Privatschule und erhält Klavier-, Ballett- und Sprachunterricht.

Sie kommt früh in Berührung mit dem Filmgeschäft. In den 30er-Jahren gelingt ihr der Durchbruch. Berühmt wurde sie durch ihre Rolle im Film „Ekstase“ (1933). Eine Szene aus dem Film gilt als erste Nacktszene der Kinogeschichte.

Die damals 19-Jährige deutet darin einen Orgasmus an, was zu viel Empörung und zahlreichen Beschwerden führte, unter anderem aus dem Vatikan.
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Österreich wurde ihr zu klein, ihre Ehe zur Last.
Hedy Lamarr ließ sich scheiden und ging 1938 in die USA, um dort ihre Filmkarriere voranzutreiben.

Sie fand dort mehr als Glamour und Glitzer – sie fand einen Nährboden für ihren Erfindergeist.

Gemeinsam mit dem Komponisten George Antheil wollte die Schauspielerin die USA während des Zweiten Weltkrieges im Kampf gegen das Hitler-Regime unterstützen. Beide waren leidenschaftliche Gegner des Nationalsozialismus.
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Hedy Lamarr und der Musiker George Antheil erfanden eine Funkfernsteuerung für Torpedos. Dafür griffen sie auf das Prinzip synchron laufender Lochkarten zurück, wie sie in automatischen Klavieren eingesetzt werden. Ihre Erfindung stellten sie dem US-Militär zur Verfügung. Während der Kuba-Krise 1962 kam es erstmals zum Einsatz.

Obwohl die Erfindung bereits 1942 patentiert worden ist, fand sie jahrzehntelang wenig Beachtung. Erst viel später wurde Hedy Lamarrs Idee zur Grundlage für WLAN oder Bluetooth, die heutige moderne Übertragungstechnik.

Heute wird sie von vielen als „Lady Bluetooth“ bezeichnet, als Vorreiterin der Digitalisierung. 2014 wurde sie in die „National Inventors Hall of Fame“ der USA aufgenommen.

Die Auszeichnung hat Hedy Lamarr nicht mehr erlebt:
Sie starb am 19. Januar 2000 in in Florida.
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Martina Reiter Musikerin

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Erzebet Gaal

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Jeder in Ungarn kennt die Freiheitsstatue mit den ausgestreckten Armen und dem Palmenblatt in den Händen. Touristen lassen sich gerne vor der Frauenfigur auf dem Gellérthügel in Budapest ablichten.

Doch nur wenige kennen die Geschichte jener Frau, die Modell für die Statue stand. Ihr Name ist Erzsébet Gaál.
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An einem Tag im Oktober wartete die damals 28jährige Erzsébet Gaál an einer Straßenbahnhaltestelle.

Dem berühmten ungarischen Künstler Zsigmond Kisfaludi Strobl erschien die junge Frau als das perfekte Modell für sein Projekt – eine Freiheitsstatue für Budapest. Zuvor hatte er bereits mehrere Schauspielerinnen und auch Tänzerinnen des Moskauer Bolschoi-Theaters in Augenschein genommen.
Doch das unbekannte ungarische Mädchen hielt er am besten geeignet als Modell für die Statue, die das neue Ungarn repräsentieren sollte.

Erzsébet Gaál willigte ein und so wurde sie zum lebendigen Vorbild für eines der berühmtesten Denkmäler der ungarischen Hauptstadt.

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Über ihre Vergangenheit weiß man wenig: Nur, dass Erzsébet Gaál als Krankenpflegerin gearbeitet hat und aus einem kleinen Dorf stammte. Für ihre Mitarbeit hat sie keine Bezahlung erhalten, zur Eröffnung des Denkmals wurde sie nicht eingeladen.

In der Zeit vor 1989 wurden Schulen und Kultureinrichtungen nach ihr benannt, Schüler und Schülerinnen wollten Fotos mit ihr machen. Doch die Person Erzsébet Gaál geriet schnell in Vergessenheit – und in finanzielle Schwierigkeiten.

Sie starb vereinsamt und verlassen außerhalb von Budapest.
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Aufbau der Freiheitsstatue in Budapest

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Szilvia Szenasi

Szilvia Szénási, Leiterin der Uccu Foundation, engagiert sich für Roma-Jugendliche

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Liljana Gehrecke

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Vukovar wurde im kroatischen Unabhängigkeitskrieg fast vollständig zerstört. Über Monate belagerten serbische Milizen die Grenzstadt, Tausende Menschen starben, Häuser und Infrastruktur wurden dem Erdboden gleichgemacht.

Bis 1998 blieb die Region serbisch besetzt.
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Kroaten, Serben, Ungarn, Donauschwaben und viele mehr:
27 Ethnien lebten friedlich miteinander, bis der Krieg kam.

Vukovar, einst ein bedeutendes Textil- und Industriezentrum wirkt trostlos und verlassen. Die Arbeitslosigkeit wächst, die Jungen wandern ab, die Ruinen bleiben – so auch die Erinnerungen an die 90er-Jahre. All das macht ein Miteinander heute schwierig. Geteilte Schulen, geteilte Cafés, geteiltes Leben.

Inzwischen ist Vukovar eine politisch gepflegte Gedenkstätte des kroatischen Unabhängigkeitskrieges, ein nationaler Mythos. Das Trauma des Krieges sitzt noch tief.

Doch es gibt Lichtblicke.
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Am 9. Mai 2000 haben sich 15 Menschen in Vukovar zusammengeschlossen. Vieles hat sie unterschieden: die Religion, die vergangenen Erfahrungen, die ethnische Zugehörigkeit, die Bildung.

Doch sie hatten alle ein Ziel: Die Gründung eines Ortes, an dem Versöhnung stattfinden kann. So wurde das Europahaus gegründet – nach dem Ende des Krieges für lange Zeit der einzige Treffpunkt in der Stadt, an dem Serben und Kroaten zusammenkommen konnten.

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Sie war die treibende Kraft hinter dem Friedensprojekt „Europahaus Vukovar“: Ljiljana Gehrecke. „Frieden ist das Wichtigste für die Menschen. Ohne Frieden kann eine gemeinsame Zukunft nicht funktionieren“, sagte sie 2012 in einer Rede. Der Frieden war da, doch die Grenzen im Kopf, die unsichtbaren Trennungslinien sind immer noch spürbar.

Die Brückenbauerin Gehrecke hatte sich einer Sache verschrieben: Versöhnung und Zusammenhalt vor allem unter der heranwachsenden Generation.

Bis zu ihrem Tod im Jahr 2015 hat sie für dieses Ideal gearbeitet.
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„Unsere Geschichtslehrer in der Schule haben selten den Krieg erwähnt, dazu gab es ein paar wenige Seiten im Schulbuch, in der Regel kommt dieser Stoff am Ende des Schuljahres, dann wenn die Schüler keine Lust mehr auf Schule und Lernen haben, aber es hängt auch natürlich vom Lehrer ab. Heutzutage sind die Menschen in Vukovar auf die jetzigen Probleme fokussiert, Corona, neue gesellschaftliche Entwicklungen. Ja, es gibt Tage, an denen man sich an den Krieg erinnert, vor allem am 18. November, und die Älteren, die diese Zeit erlebt haben oder einen lieben Menschen durch den Krieg verloren haben, reden öfters darüber und haben es schwerer.

Ich persönlich spreche nicht über den Krieg, ich höre mir die Geschichten am 18.11. an, ich respektiere alle, Kroaten und Serben, aber ich habe weniger Berührungspunkte mit Serben, weil wir in den Grund- und weiterführenden Schulen zwei Schichten haben, es gibt die kroatische und die serbische Schicht, und sogar in den Kindergärten werden die Kinder je nach Zugehörigkeit getrennt, sodass wir auch kaum die Chance haben, uns besser kennenzulernen. Hätte ich nicht diese (serbische) Freundin in der Nachbarschaft, dann hätte ich wahrscheinlich bis heute keinen einzigen serbischen Freund/Freundin“.
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Was das inter-ethnische Zusammenleben angeht, finde ich dieses Narrativ interessant. So sehr wurde diese Geschichte deformiert und eine Parodie daraus gemacht.

Vukovar als Stadt kann es ohne die Internationalität nicht geben. Während seiner Geschichte war Vukovar eine multi-ethnische Stadt, sie war ja zeitweise sogar eine deutsche Stadt, die besiedelt wurde von Serben, Russen. Es gab sogar eine albanische Minderheit. Auch wenn sie ein Nationalist sind, können sie die Multinationalität Vukovars nicht ignorieren. Hier leben Menschen verschiedener Herkunft, verschiedener Ethnien, und ich bin sehr stolz, dass ich aus dieser Stadt komme, und dass ich Teil dieser Palette bin, dass ich der serbischen Minderheit angehöre.

Meine Eltern sind hier geboren und ich bin ein vollwertiges Mitglied dieser Vukovar-Geschichte. Ich glaube auch, dass die meisten Menschen hier stolz darauf sind. Wenn sie zu Stadtfesten gehen, dann sehen sie 20 verschiedene Stände aus 20 verschiedenen Kulturen, sie sehen lateinische und kyrillische Schrift, hören Ukrainisch, Ungarisch und Deutsch. Alle haben das Recht, hier in Vukoar zu leben. Das ist großartig, denn es selten eine europäische Stadt mit so viel kultureller Diversität.
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Mirela Hutinec

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Mileva Maric

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Für die Naturwissenschaften hat sie sich schon als kleines Kind begeistert und blieb dieser Leidenschaft zeit ihres Lebens treu.

Mileva Marić war eine der ersten Frauen, die sich 1896 für ein Mathematik- und Physikstudium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich eingeschrieben haben.

Um ihren Beitrag zur Relativitätstheorie ranken sich bis heute eine Vielzahl von Mythen. Lange wurde ihre Rolle bei den frühen Schriften ihres Mannes Albert Einstein ignoriert.
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Mileva Marić wird 1875 in Titel geboren, einer Kleinstadt in der Vojvodina im damaligen Österreich-Ungarn.

Sie ist eine eifrige Schülerin, ihr Vater entdeckt und fördert früh ihr Talent für naturwissenschaftliche Themen.

Sie besucht gute Schulen, unter anderem das Königliche Gymnasium für Jungen in Zagreb. Mädchen durften damals eigentlich nur die Volksschule besuchen, doch sie bekommt als einziges Mädchen eine Sondergenehmigung.


Wohnhaus der Familie Marić in Novi Sad.
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Mit Anfang 20 geht sie in die Schweiz an die Technische Hochschule in Zürich, da in ihrem Land Frauen nicht studieren dürfen. Marić war die einzige Frau ihres Jahrgangs und erst die fünfte Frau überhaupt, der es jemals gelungen war, eine Zulassung für das Studium an dieser Hochschule zu erhalten.

Dort taucht sie ein in die Welt der Naturwissenschaften, entdeckt Gleichgesinnte – und die Liebe ihres Lebens, die ihr jedoch zum Verhängnis wird.
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Er ist 17, sie 20: Mileva und Albert studierten, rechneten und diskutierten tage- und nächtelang gemeinsam. Ihre Beziehung ist für die damalige Zeit modern und gleichberechtigt. Aus der gemeinsamen Liebe zur Physik wird eine Liebe zueinander. Trotz enormer Widerstände heiraten sie. Mileva gebärt drei Kinder, doch das Glück scheint ihr aus den Fingern zu gleiten.

„Der eine bekommt die Perlen, der andere die Schachtel“, schreibt sie 1909 einer Freundin. Es ist die Zeit, in der sich die Eheleute Einstein immer mehr von einander entfernen.

Während Albert Karriere macht, ist Mileva immer mehr zuhause eingebunden.
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„Du sorgst dafür, dass meine Kleider und Wäsche ordentlich in Stand gehalten werden, dass ich die drei Mahlzeiten im Zimmer ordnungsgemäß vorgesetzt bekomme, dass mein Schlafzimmer und Arbeitszimmer stets in guter Ordnung gehalten ist, insbesondere, dass der Schreibtisch mir allein zur Verfügung steht.“ Das schreibt Albert Einstein am 18. Juli 1914 seiner Frau. Von einer modernen, progressiven Beziehung auf Augenhöhe hin zu einer abhängigen, patriarchalen Ehe.

Mileva trifft schnell eine Entscheidung.

Sie verlässt ihren Mann in Bern und kehrt mit ihren beiden Söhnen zurück nach Zürich. 1918 folgt die Scheidung. Die Pionierin, Naturwissenschaftlerin und Mutter stirbt 1948 vereinsamt in einer Klinik in Zürich.
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Svetlana Moijc

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Hildegardis Wulff

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Ein Leben zwischen Deutschland und Rumänien, zwischen Fürsorge und Selbstaufopferung, zwischen dem Glauben an Gott und gottlosen Kommunisten.

Ein Leben voller Ausgrenzung, Entbehrung und Verfolgung.
Wer war Schwester Hildegardis?
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Als zwei Schülerinnen von Schwester Hildegardis sie 1927 nach Temeswar einladen, ahnt niemand, wie sehr ihr Leben mit diesem Land verwoben sein wird. Als Mitbegründerin des Frauenordens der Benediktinerinnen von der heiligen Lioba reist sie durch das Banat und hält Vorträge zu Erziehung, Brauchtum, Literatur und Fragen des täglichen Lebens.

1934 erhält sie sogar die rumänische Staatsbürgerschaft und darf ein Priorat in Temeswar ins Leben rufen. Sie gründet Kindergärten, Jugendhäuser und Schülerheime.

Doch Ende der 1930er-Jahre gefährden die politischen Umbrüche nicht nur ihre Wohltätigkeitsarbeit, auch ihr Leben steht auf dem Spiel.
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Als sich Rumänien Nazi-Deutschland anschließt, lehnt sie dies offen ab – und bringt sich damit ins Visier der NSDAP.

Aber auch nach Kriegsende findet sie keine Ruhe im dann kommunistischen Rumänien: Ab 1944 wurden Kirche und Klöster unterdrückt, die Schwestern aus Deutschland interniert. Im Dezember 1945 kamen sie frei, aber in ihrer Arbeit sind sie durch die staatlichen Behörden stark eingeschränkt.

Vier Jahre später werden alle Orden gänzlich verboten.
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Claudiu Calin im Bistum Temeswar spricht über Schwester Hildegardis

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Die 1950er-Jahre waren die schwierigsten im Leben der Ordensschwester Hildegardis.

Am 18. August 1950 wurde sie erneut verhaftet und verbrachte zuerst anderthalb Jahre in Untersuchungshaft. Danach wurde sie von den Machthabern zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt. Insgesamt neun Jahre verbrachte sie in verschiedenen rumänischen Gefängnissen.

1959 dann die Befreiung: Auf der Glienicker Brücke in Berlin fand der Austausch mehrer Ordensschwestern gegen rumänische Agenten statt.

Schwester Hildergardis kehrte in das Mutterkloster St. Lioba in Freiburg zurück, wo sie am 20. Oktober 1961 starb.

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Andreea Kremm

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Andreea Kremm mit ihrem außergewöhnlichen Hobby als Pilotin

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Maria Theresia

Mit einem schlichten „Au revoir. Gott schütze Sie!“ schickt Maria Theresia ihre damals 14-jährige Tochter Marie Antoinette nach Paris. Sie soll den künftigen König Ludwig XVI. heiraten.

Ein strategischer Schachzug von Maria Theresia, mit dem es ihr gelingt, den Erzfeind Frankreich zum Verbündeten zu machen. Mit dieser geschickten Heiratspolitik schafft es die Mutter von 16 Kindern, halb Europa an sich zu binden.

Die „Erste Dame Europas“ wird so zur mächtigsten Herrscherin ihrer Zeit und Europa zum Spielball ihrer Diplomatie.
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Eigentlich war der Beginn ihrer Regentschaft nicht so einfach.

Kein Fürst in Europa wollte eine Frau auf einem Thron akzeptieren – und doch wurde sie zu einer der mächtigsten Personen jener Zeit. Niemand scheint die Kunst der Bündnis-Diplomatie des 18. Jahrhunderts besser zu beherrschen als Kaiserin Maria Theresia.

Eines muss man klarstellen: Zur Kaiserin gekrönt wurde Maria Theresia tatsächlich nie. Sie wird Kaiserin genannt, als ihr Gatte Franz I. Kaiser des heiligen Römischen Reiches wird.
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Während ihrer Regentschaft bringt Maria Theresia viele Reformen auf den Weg: Sie erneuert die Justiz und schafft erstmals ein Höchstgericht. In der Bildungspolitik setzt sie auf eine generelle Unterrichtspflicht. Auch architektonisch hinterlässt sie Spuren: In Wien werden Börse und Burgtheater gebaut, Schloss Schönbrunn erhält eine große Umgestaltung und die Straßen Wiens werden nach und nach gepflastert.
Die Architektur der Habsburger Monarchie beeinflusst viele Städte entlang der Donau.

Maria Theresias Herrschaft hat auch dunkle Seiten zu verzeichnen, so geschehen etwa 1744, als sie 20.000 Juden aus Prag ausweisen oder Tausende von Protestanten in weit entfernte und dünn besiedelte Gebiete des Reiches wie Siebenbürgen, die Batschka oder das Banat aussiedeln lässt.
Diese damals schwierig zu bebauenden Regionen zählen heute zu multikulturellen und mehrsprachigen Gegenden.

Keine Frau prägte die Donauländer so sehr wie Maria Theresia – daher überwiegt in der Öffentlichkeit bis heute das positive Bild ihres langjährigen und engagierten Wirkens.

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